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TuS Damen - Außer Thesen nix gewesen

These Nummer eins: Es ist schwierig eine - gegen einen stärkeren Gegner - abgerufene gute Leistung am Folgetag gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner zu wiederholen.
These Nummer zwei: Steht man oben gewinnt man Spiele, in denen man unterlegen ist, bzw. steckt man im Abstiegskampf, fehlt einem gerne das nötige Spielglück.

Beide Thesen sind für Hockeyspieler keine Unbekannten. Jeder kennt sie und man fragt sich oft nach dem Warum. Ähnlich ratlos waren die Gesichter des Obermenzinger Reisetrupps nach dem Null-Punkte-Wochenende. In Summe spielte der TuS achtzig starke Minuten und stand am Ende doch mit leeren Händen da. Am Samstag war Obermenzing beim designierten Aufsteiger Frankenthal die klar bessere Mannschaft. Aus dem Spiel heraus hatte der TuS die besseren Einschussmöglichkeiten und die Eckenstatistik von sage und schreibe 9:2 zu Gunsten der Münchnerinnen sprachen Bände. Auf der Anzeigetafel stand allerdings ein bitteres 4:5, so dass die Tore von Lara Bittel (2x), Daniela Edelhoff und Julia Weber am Ende nicht für Zählbares reichten. Bestätigung von These Nummer eins.

Das Kellerduell in Hanau verlief zunächst nach Plan. Zwanzig Minuten lang war Obermenzing den Hausherrinnen komplett überlegen und führte auch in der Höhe verdient mit 4:0. Zweimal Julia Weber, Steffy Bauer und Lena Roggenbau mit ihrem ersten Tor im Menzinger Dress schossen eine eigentlich beruhigende Führung heraus. Vielleicht fühlte sich der TuS zu sicher, vielleicht fehlten aufgrund der deutlichen Führung ein paar Prozentpunkte, jedenfalls wichen die Mädels immer mehr vom Matchplan ab und brachten Hanau zurück ins Spiel. These Nummer zwei nahm Gestalt an. "Ich möchte Hanaus Leistung nicht schmälern, aber final waren wir es, die Hanau den Glauben an Punkte ermöglicht haben. Anstatt unseren Stiefel weiter zu spielen, haben wir auf einmal vollkommen unnötig eins gegen eins Situationen gesucht. Die daraus resultierenden ersten beiden Treffer waren der Gamechanger"; ärgerte sich Trainer André Schriever über die verlorenen drei Zähler.

Es sieht wahrlich nicht gut aus. Aktuell steht Obermenzing auf einem Abstiegsplatz und das Restprogramm hat es in sich. Zunächst steht am Samstag in der heimischen Grandlhalle das Rückspiel gegen Frankenthal an, am Sonntag gastiert die Eintracht aus Frankfurt in München. Am letzten Spieltag reist Menzing dann noch zum Tabellenzweiten nach Wiesbaden. Ein Sieg gegen Frankfurt vorausgesetzt, muss der TuS noch ein weiteres Spiel gewinnen, um sicher in der Regionalliga zu bleiben. Entsprechend wichtig wäre ein volles Haus am kommenden Wochenende und die Unterstützung der viel zitierten TuS-Familie. Vielleicht gelingt es gemeinsam, die beiden Thesen am Sonntagnachmittag ins Reich der Fabel zu verweisen.